Einleitung

 

Ich bin Musiker – kein Virologe, kein Epidemiologe und auch kein Politiker. Das heißt aber nicht, dass für mich die Welt jenseits der 88 Tasten meines Flügels aufhört. Dass ohne Musikalität und Empfindung kein Musizieren denkbar ist, ist allgemein bekannt – ohne klares eigenständiges Denken aber auch nicht! Sonst ist man bei komplexen Strukturen wie zum Beispiel späten Beethoven-Sonaten aufgeschmissen.

 

Anton Schindler berichtet: "Am Neujahrstage 1823 saßen Beethoven, dessen Neffe und ich eben am Mittagstische, als dem Meister eine Neujahrskarte von seinem im Nachbarhause wohnenden Bruder eingehändigt wurde, gez.: 'Johann van Beethoven – Gutsbesitzer.' Beethoven schrieb alsogleich rückwärts darauf: 'Ludwig van Beethoven – Hirnbesitzer', und schickte sie sofort an den Gutsbesitzer zurück." Beethoven hielt also viel von Intelligenz. Bei anderer Gelegenheit schrieb er an seinen Verleger, es gebe "keine Abhandlung,die sobald zu gelehrt für mich wäre. Ohne auch im mindesten Anspruch auf eigentliche Gelehrsamkeit zu machen, habe ich mich doch bestrebt von Kindheit an, den Sinn der bessern und weisen jedes Zeitalters zu fassen, Schande für einen Künstler, der es nicht für Schuldigkeit hält, es hierin wenigstens so weit zu bringen." Und so können wir sicher sein, dass Immanuel Kants Definition der "Auklärung" ganz nach seinem Geschmack war: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. … Sapere aude! (wörtlich: Wage es, weise zu sein! J.P.) Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung." – Nicht jeder teilt diese Leidenschaft für die Selbstermächtigung des menschlichen Geistes im Kant'schen Sinne: zum Beispiel tut dies nicht unsere Bundeskanzlerin: Im März 2020 forderte sie angesichts der Corona-Krise die Bürger auf: "Glauben Sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen". Aber blinder Glauben ist für einen Aufgeklärten natürlich keine Option.

 

Anfang März hatte ich noch nicht den Schimmer einer Ahnung, was ich zu „Corona“ denken sollte. Aber immer wenn ich unsicher bin, wie ich etwas beurteilen soll, denke ich an den wunderbaren Fernseh-Inspektor Columbo, der stets wichtige Informationen entdeckt, an denen alle anderen vorbeilaufen, und sich von dort aus zur Wahrheit "weiterhangelt". Das versuchte ich diesmal auch – und stieß in einem Zeitschriftenartikel auf Prof. Drostens Kneipengewohnheiten. Die machten mich skeptisch …

 

Im Gegensatz zu Inpektor Columbo haben wir das Internet. Das hilft uns ungemein, indem es uns eine unübersehbare Fülle von Informationen an die Hand gibt: sicher das Hundertfache von dem, was man in den großen Zeitungen und in den Fernsehprogrammen erfahren kann. Im Internet ist auch nicht alles vorgesiebt und vorgekaut, und oft kann man auf Originalquellen zugreifen: auf wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen von Regierungen und Parlamenten, Grafiken, Tabellen und dergleichen. Freilich bedarf es dabei auch der Phantasie: Eine Information, die dem einen völlig bedeutugslos vorkommt, kann dem anderen den Weg zur Wahrheit weisen.

 

Die einzelnen Abschnitte meiner Überlegungen heißen:

Das Virus

Die Zahlen

Die Experten

Die Medien

Die Politiker

 

In gebotener Bescheidenheit sei vorausgeschickt, dass viel wichtiger als der Text selbst die in blau verlinkten Originaltexte und Quellen sind! Es genügt jeweils ein Klick auf die Links, und Sie erfahren eine Fülle von Hintergründen, über die Sie staunen werden!

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